Update September 2024:
KLAR-Workshop mit Mödling-Input
Klimafit: Zukunft öffentlicher Räume in der Modellregion Thermenlinie.
Am 2. September versammelten sich in Guntramsdorf zahlreiche Gemeindevertreter und Fachleute aus der Region, um über die dringend notwendigen Veränderungen in der Gestaltung öffentlicher Räume im Siedlungsgebiet zu diskutieren. Die Regionalmanagerin für Klimawandelanpassung der Modellregion, Louisa Schauer, führte durch den Abend und regte die Anwesenden zu einem intensiven Austausch über zukünftige Projekte an. Sie betonte die Notwendigkeit, öffentliche Siedlungsräume in den Gemeinden der Thermenlinie klimafit zu gestalten, um den Auswirkungen des Klimawandels, wie Erhitzung urbaner Gebiete und Extremwetterereignisse, besser begegnen zu können.
Die Teilnehmer am KLAR-Workshop mit Mödlings Energiebeauftragten Daniel Rotter, der Umweltbeauftragten Dagmar Schober (von links), Planungs-Referatsleiterin Marita Widmann und Baudirektor Werner Deringer (5. & 6. von links).
Vorträge zu klimafitter Stadtplanung und Bürgerbeteiligung
Marita Widmann, Referatsleiterin für Planung in der Stadt Mödling, stellte den Weg zur klimafitten Stadt Mödling vor. Sie erläuterte, wie Mödling durch eine Vielzahl von Maßnahmen, wie der Schaffung von Grünflächen und Baumpflanzungen mit verschiedenen Ansätzen des Schwammstadtprinzips, Anpassung von Bebauungsplänen und Projekten der Datenerfassung von Hitzeinseln zu einer Vorzeigestadt in Sachen Klimaschutz- und Klimawandelanpassung werden möchte. Widmann hob hervor, dass die Klimaanpassung eine ganzheitliche Herangehensweise erfordert, bei der sowohl die baulichen als auch die sozialen Aspekte berücksichtigt werden müssen und auch umliegende Gemeinden involviert werden sollen, um Kaltluftströme zu erhalten.
Cornelia Hebenstreit, die Referatsleiterin für Straße und Verkehr der Stadt Tulln, eröffnete die Diskussion. Sie präsentierte das Beispiel der Flächenentsiegelung und Bürgerbeteiligung bei der Umgestaltung einer 8.000 m² großen Fläche am Nibelungenplatz in Tulln. Dieses Projekt zeigt eindrucksvoll, wie durch die Umgestaltung von versiegelten Flächen zu begrünten, naturnahen Zonen das Mikroklima verbessert und die Lebensqualität gesteigert werden kann. Hebenstreit unterstrich, dass die aktive Einbindung der Bürgerinnen und Bürger in solche Projekte entscheidend für den Erfolg ist.
Auch Caroline Goldsteiner von der Energie- und Umweltagentur Niederösterreich, zeigte auf, wie verschiedene Gemeinden in Niederösterreich bereits erfolgreich Maßnahmen zur Klimaanpassung umgesetzt haben und wie Gemeinden bei der Klimakommunikation unterstützt werden können.
Herausforderungen und Perspektiven für die Region
Im Verlauf der Veranstaltung wurde deutlich, dass die Erhitzung in urbanen Gebieten und die Zunahme von Extremwetterereignissen dringendes Handeln erfordern. Die Modellregion Thermenlinie steht vor der Herausforderung, öffentliche Räume so umzugestalten, dass sie den veränderten klimatischen Bedingungen standhalten und gleichzeitig die Lebensqualität für die Bewohner verbessern. Dabei spielen Entsiegelung, Begrünung und ein effizientes Regenwassermanagement zentrale Rollen.
Die Obmänner Christoph Kainz und Robert Weber betonen die Wichtigkeit der Zusammenarbeit aller Gemeinden der Thermenlinie. Nur durch gemeinsame Anstrengungen und den Austausch von Wissen und Erfahrungen könne die Region erfolgreich klimafit gemacht werden. Sie luden die Anwesenden ein, sich aktiv an der Gestaltung zukünftiger Projekte zu beteiligen und so einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.
Die Veranstaltung in Guntramsdorf war ein wichtiger Impuls für die weitere Entwicklung klimafitter Räume und die kooperative Regionalentwicklung in der Modellregion. Die präsentierten Projekte und die angeregte Diskussion zeigten, dass die Gemeinden der Region auf einem guten Weg sind, sich den Herausforderungen des Klimawandels zu stellen und zukunftsfähige Lösungen zu entwickeln, um ab 2025 mit der Umsetzungsphase des KLAR!-Programms zu starten.
KLAR-Modellregion Thermenlinie feiert Auftakt im WIFI Mödling.
Unter dem Motto „Auf dem Weg zur kooperativen Regionalentwicklung und Klimaschutz“ versammelten sich Persönlichkeiten und Vertreterinnen und -vertreter der Mitgliedsgemeinden Bad Vöslau, Gumpoldskirchen, Guntramsdorf, Kottingbrunn, Mödling, Pfaffstätten und Sooß sowie von Partnerorganisationen, wie dem Biosphärenpark Wienerwald, Wienerwald Tourismus, Stadtumland Management und Dorf- und Stadterneuerung, um über Herausforderungen und Chancen im Zusammenhang mit dem Klimawandel zu diskutieren.
Der renommierte Meteorologe und Fernsehmoderator Andreas Jäger legte die Fakten dar und regte in seinem Vortrag zum Handeln und der Verfolgung innovativer Ansätze an, um die negativen Auswirkungen des Klimawandels zu mindern. Einen interessanten Austausch über die Erwartungen der gemeinde- und bezirksübergreifenden Arbeit gab es auch bei der Podiumsdiskussion mit Obmann-Stellvertreter Robert Weber und Maria von Balthazar. Die ehemalige Bürgermeisterin von Dürnstein Barbara Schwarz, gab einen spannenden Einblick in die Regionalentwicklung und den Aufbau von gemeindeübergreifenden Kooperationen in der Wachau.
Im Bild von links: Daniel Rotter (Energiebeauftragter), Otto Rezac (Umweltstadtrat und Kassier KLAR-Thermenlinie), Dagmar Schober (Umweltbeauftragte), Ronald Würflinger (Kassier Stv. KLAR-Thermenlinie), Andreas Jäger (Klimaexperte, Vortragender), Michael Lechner (Gemeinderat), Christoph Kainz (Obmann KLAR-Thermenlinie), Louisa Schauer (KLAR-Thermenlinie Managerin), Andreas Stock (Gemeinderat), Silvia Drechsler (1. Vizebürgermeisterin), Werner Deringer (Baudirektor), Andreas Weiß (Direktor Biosphärenpark Wienerwald), Michael Wollinger (Geschäftsführer Wienerwald Tourismus).
Klima- und Energieexperte Peter Molnar skizzierte sehr eindringlich die Wichtigkeit von Klimaschutz in den Gemeinden, um eine lebenswerte Regionalentwicklung zu fördern. Mödlings Energie- und Umweltstadtrat Otto Rezac freut sich über die interkommunale Zusammenarbeit mit den Nachbargemeinden der Thermenlinie, um gemeinsame Schritte in Richtung einer klimafreundlichen Zukunft zu setzen.
Insgesamt bot die Veranstaltung eine gelungene Plattform, um die Auswirkungen des Klimawandels auf die Region zu erörtern und in weiterer Folge zukunftsweisende Lösungen zu entwickeln. Dafür möchte sich besonders die neue KLAR!-Managerin Louisa Schauer einsetzen, die bis Ende des Jahres ein Klimawandelanpassungskonzept für die Region erstellen wird. So können in den nächsten Jahren viele Projekte über das KLAR!-Programm des Klima- und Energiefonds abgewickelt und kooperative Regionalentwicklung gefördert werden. Das nächste große Ziel ist Klima- und Energiemodellregion zu werden, damit die großen Themen des Klimaschutzes gemeinsam gestaltet werden können.
Mödling setzt Schritte auch in Kooperation mit anderen Kommunen.
Das Klima verändert sich, die Auswirkungen des Klimawandels werden immer deutlicher spürbar. Besonders Extremwetterereignisse, wie beispielsweise länger andauernden Hitzeperioden, führen dazu, dass sich die klimatischen Rahmenbedingungen nicht nur global, sondern auch lokal und regional stark verändert haben, bzw. weiterhin verändern. Betroffen davon sind Menschen, Ökologie und Ökonomie gleichermaßen.
Beitritt zu KLAR: Leopold Lindebner, Hans Stefan Hintner, Otto Rezac, Silvia Drechsler, Teresa Voboril und Markus Gilly (von links).
Mödling setzt Schritte zur Klimawandelanpassung und interkommunaler Kooperation
Um diesen Herausforderungen begegnen zu können, wird Mödling, gemeinsam mit umliegenden Nachbargemeinden zur Klimawandel-Anpassungsmodellregion, kurz "KLAR". Abgewickelt wird dies durch das Förderprogramm "KLAR!" - einer Kooperation des Klima- und Energiefonds und dem Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie. Ziel des Programms ist es, Regionen und Gemeinden die Möglichkeit zu geben, sich auf den Klimawandel vorzubereiten, mittels Anpassungsmaßnahmen die negativen Folgen des Klimawandels zu minimieren und die sich dadurch eröffnenden Chancen zu nutzen.
Viele Herausforderungen, die mit den Auswirkungen des Klimawandels einhergehen, erfordern eine Zusammenarbeit über die Gemeindegrenzen hinweg. Vor diesem Hintergrund wurde der Verein "Modellregion Thermenlinie" gegründet, welcher Mödling mit weiteren Gemeinden entlang der Thermenlinie zu einer Arbeitsgruppe zusammenschließt, um gemeinsame Schritte in Richtung einer klimafreundlichen Zukunft zu setzen, so Stadtrat Otto Rezac. Neben Mödling sind auch die Gemeinden Bad Vöslau, Gumpoldskirchen, Guntramsdorf, Kottingbrunn, Pfaffstätten und Sooß Teil der KLAR!-Modellregion, wobei auch weiteren Gemeinden entlang der Themenlinie der Beitritt offensteht.
Nähere Infos zu dem bundesweiten Programm finden Sie unter: https://klar-anpassungsregionen.at/