Mach mit mir keine schmutzigen Geschäfte!
Zum Film-Beitrag!
Zahlreiche Menschen werfen ihren Müll einfach weg. Egal ob im Wald, auf dem Berg, auf dem Schiff oder auch in der Stadt. Den meisten „Müllsündern“ ist es gar nicht bewusst, dass Abfall tausende Jahre in der Natur liegt. Abfälle sind noch hier, auch wenn wir schon lange wieder fort sind. Die Kampagne #Saubere Natur will Menschen für dieses Thema sensibilisieren und gleichzeitig aufrufen, keinen Müll einfach wegzuwerfen bzw. rumliegenden Müll mitzunehmen.
Die Kampagne des Abfallwirtschaftsreferates der Stadtgemeinde Mödling und des Entsorgungspartners Mödlinger Saubermacher GmbH zeigt auf, dass es Jahrtausende dauern kann, bis der in der Natur achtlos zurückgelassene Müll verrottet. Eine Plastikflasche etwa braucht rund 1.000 Jahre, um zu verrotten, Glasflaschen mindestens 5.000 Jahre. Sogar eine Bananenschale liegt bis zu drei Jahren in der Natur, bevor sie abgebaut ist.
Startschuss für die neue Anti-Littering-Aktion im Stadtwald. Andreas Opelt, Florian Beer, Hans Roth, Franziska Olischer, Stephan Pernkopf und Philipp Enzinger (von links).Schockierende Fakten.
Es kommt immer darauf an, wo der Müll achtlos weggeworfen wird. In bestimmten Regionen der Erde – etwa auf Island – verrottet der Abfall fast überhaupt nicht. Styropor z.B. ist in allen Regionen der Erde gleich gefährlich. Auch wenn der „vergessene“ Styroporbecher nach 50 Jahren im Wald nicht mehr zu sehen ist, dringt er als Mikroplastik in die Nahrungskette ein. Die Folge: Was wir heute wegwerfen, sammeln vielleicht eines Tages unsere Ur-ur-ur-ur-ur-ur-ur-ur-ur-ur-ur- ur-ur-ur-ur-ur-ur-ur-ur-ur-ur-ur-ur-ur-Enkel auf! Echt jetzt, wollen wir das?
Breite Info-Kampagne.
Um auf diese schockierenden Fakten aufmerksam zu machen, wird im Zuge der Kampagne #WALKin TRASHout ein Informationsfolder an alle Haushalte verschickt. Auch sind Veranstaltungen (z.B. Informationswoche) sowie Projekte mit Schulen zur Bewusstseinsbildung geplant. Auch alle weiteren Informationskanäle der Mödlinger Abfallwirtschaft, von Websites über Social Media-Auftritte, werden genützt und bespielt, um möglichst viele Mödlingerinnen und Mödlinger direkt informieren zu können.
Klaus Grossebner, Andreas Kazda, Andreas Opelt, Florian Beer, Hans Roth, Franziska Olischer, Yves Mattis, Jasmin Olischer, Philipp Enzinger, Leo Lindebner und Willy Kraus (von links).
Müllsackerl-Spender und Info-Tafeln auf frequentierten Wander-Einstiegsstellen.
Acht Standorte für die Informationstafeln sowie Müllsackerl-Spender sind bereits aufgestellt:
Alle Standorte in der Landkarte verlinkt
- Goldene Stiege- Parkplatz Waldgasthof Bockerl
- Prießnitzgasse Richtung Anninger
- Mödlinger Kobenzl
- Eingang zum Naturschutzgebiet Eichkogel
- Mödlinger Kurpark - Aufstieg Johannesruhe
- Meiereigasse – Wanderweg zur Burgruine Mödling
- Husarentempelgasse
- Schießlingweg – Weingärten
Es wure geprüft, ob - unter Einhaltung der geltenden Natur- und Umweltschutzgesetze – Informationstafeln auf den Parkplätzen vor den beliebten Wanderrouten aufgestellt werden dürfen. Auf den Informationstafeln ist das jeweilige Wandergebiet zu sehen, über einen QR-Code kann man Wissenswertes über den Stadtwald erfahren, Piktogramme weisen auf die Verrottungsdauer der häufigsten Müllsorten in der Natur hin. Zusätzlich sollen auf den Parkplätzen Spender für Müllsäcke aus Maisstärke samt Müllbehälter sowie eine Entnahmemöglichkeit für die Info-Folder aufgestellt werden.
Initiatorin Stadträtin Franziska Olischer ist auf ein ähnliches Projekt einer deutschen Initiative „Blogger gegen Müll“ aufmerksam geworden und war nach Kontakt mit dem deutschen Initiator überzeugt, dessen Grundidee wesentlich erweitert und angepasst an unsere Stadt, umsetzen zu wollen.
Die neue Kampagne passt sich nahtlos in die weiteren Abfallvermeidungs-Projekte der Mödlinger Abfallwirtschaft ein. So kämpft Stadträtin Franziska Olischer- gemeinsam mit dem Abfallwirtschaftsreferat, dem Mödlinger Saubermacher und dem Gemeindeverband für Abfallbeseitigung im Bezirk Mödling - mit „100 % Tschick im Kübel. Mödling. Meine saubere Stadt“ seit einem Jahr gegen Zigarettenkippen, die achtlos weggeschnippt werden.
Hans Roth, Franziska Olischer und Stephan Pernkopf (von links).
"Umwelt-Bombe" Zigarrettenstummel
Bis eine Zigarettenkippe abgebaut ist, vergehen im Schnitt geschlagene sieben Jahre. Bei ungünstigen Bedingungen kann eine Zigarettenkippe sogar mehrere Jahrzehnte in der Natur überdauern. Aber nicht nur das: Zigarettenkippen sind echte Giftcocktails! Die Filter sehen zwar aus wie Watte, tatsächlich bestehen sie meistens aus dem Kunststoff (Celluloseacetat). Es dauert Jahrzehnte, bis sie sich zersetzen. Im Salzwasser dauert es noch länger, bis zu mehreren hundert Jahren. Daher unser Ziel: Wenn du schon rauchst, nimm deine Tschick mit und entsorge sie in der Mülltonne oder sammle sie im TAschenbecher.
Der „TAschenbecher“ wird vom Gemeindeverband für Abfallbeseitigung und Umweltschutz (GVA) zur Verfügung gestellt. Er ist der ideale Begleiter für alle Raucherinnen und Raucher. Falls gerade kein Aschenbecher in der Nähe ist, kann man mit dem „TAschenbecher“ die Zigarettenstummel einfach sammeln und dann im nächsten Mistkübel entleeren.
Zu Aktionsseite: 100 % Tschick im Kübel
Mödling will bis 2025 Einwegplastik-frei sein
Auch die Plastikvermeidung hat in Mödling einen hohen Stellenwert. Aus gutem Grund! Eine Plastikflasche ist im Schnitt erst nach 1.000 Jahren verschwunden. Das Plastik ist aber nicht weg – es ist nur so klein, dass wir es nicht mehr sehen. Das Mikroplastik schleicht sich dafür in die Nahrungskette des Menschen ein. Eine heute achtlos weggeworfene Plastikflasche ist also noch im Jahr 3020 am Strand, im Wald oder auf dem Berg als Mikroplastik zu finden.
Der Mödlinger Gemeinderat hat bereits im Jahr 2018 einstimmig beschlossen, dass die Stadt bis ins Jahr 2025 einwegplastikfrei werden soll. Zahlreiche Maßnahmen, wie etwa den Mödlinger Mehrwegbecher oder die Mödlinger Einkaufstaschen, wurden im Zuge dieses Projektes bereits umgesetzt.
Zur Aktionsseite: Mödling. 2025. Die einwegplastikfreie Stadt
Info-Tafeln machen an frequentierten Wander-Einstiegen auf das Problem aufmerksam!
Ist uns die Natur egal? Sind wir egoistisch?
…oder wissen viele einfach nicht, was sie anrichten? Um diese „Wissenslücke“ zu schließen, hoffen wir auf breites Interesse und große Unterstützung der Kampagne „WALKin TRASHout“!
So lange überdauert Müll in der Natur
- Taschentuch 6 Monate
- Zeitung 3 Jahre
- Bananenschale 3 Jahre
- Kaugummi 5 Jahre
- Zigarettenkippe 7 Jahre (unter bestimmten Umständen auch Jahrzehnte)
- Plastikfolie 40 Jahre
- Styroporbecher 50 Jahre
- Feuerzeug 100 Jahre
- Aluminiumdose 500 Jahre
- Plastikflasche 1.000 Jahre
- Glasflasche mindestens 5.000 Jahre
Stimmen zur Mödlinger Naturschutz-Aktion:
Landeshauptfrau-Stellvertreter Dr. Stephan Pernkopf: „Halten wir unsere Umwelt sauber und bewahren wir die Schönheit unserer Heimat. Denn Plastik, Tschickstummel, alte Dosen und andere Abfälle haben nichts in unserer Natur verloren. Gratulation an Stadträtin Franziska Olischer und das Team für das innovative Projekt!“
Abfall-Stadträtin und Initiatorin Franziska Olischer: „Der Titel ist ganz bewusst provokant gewählt und soll aufrütteln und aufmerksam machen. Wir leben in einer einmaligen Natur, damit es so schön bleibt, müssen wir alle Respekt vor der Natur zeigen.“
KommR Hans Roth, Aufsichtsratsvorsitzender der Saubermacher Dienstleistungs-AG: „Ich freue mich, dass in Mödling immer so tolle Projekte umgesetzt werden und wir als Partner mit an Bord sind. Es ist unglaublich wichtig, dass wir durch solche Aktionen darauf aufmerksam machen, dass Müll nicht einfach so in der Natur weggeschmissen werden darf. Diese Initiative ist ein weiterer Meilenstein für das Vorzeige-PPP-Kooperationsmodell der Stadt Mödling mit Saubermacher.“
Mag. Florian Beer, NÖ-Umweltverbände: „Mödling ist wieder ein Best-Practice-Beispiel, wie Wirtschaft und Kommunen gemeinsam tolle Initiativen starten können. Heuer ist die große Frühjahrsputz-Aktion, bei der 40.000 Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher über 140.000 ehrenamtliche Stunden leisten, leider Corona-bedingt ausgefallen. Umso wichtiger ist es, so tolle Aktionen zu starten, wie es hier Mödling vorzeigt.“
Dr. Andreas Opelt, Vorstandsmitglied, CMO der Saubermacher Dienstleistungs-AG: „Es ist wichtig, einen Startschuss zu setzen, um das Littering-Problem in den Griff zu bekommen. Hier zeigt die Stadt einmal mehr, dass sie innovativ unterwegs ist und uns als wirtschaftlichen Partner damit gut in Schwung bringt!“
Stadtrat für Forst, Gärtnerei und Bauhof DI Dr. Leo Lindebner: „Die Vermüllung im Wald wird mehr, da gerade in der Corona-Zeit auch mehr Menschen im Wald unterwegs sind. Der Zeitpunkt für die Aktion ist daher ideal.“