„Theater zum Erinnern“ im MÖP-Figurentheater

„Das Kleid“ als Teil des Industrieviertelfestivals. 

Von 17. Mai bis 14. Juli 2024 setzen sich im Zuge des Industrieviertelfestivals 56 Kunst- und Kulturprojekte (davon vier Schulprojekte) aller Genres unter dem Motto „Sichtweise“ auf kreative Art und Weise mit den Besonderheiten in diesem Landesteil auseinander und laden zur Begegnung ein – und auch zur Reflexion. Das Motto „Sichtweise“ will das Bewusstsein stärken, dass es immer mehrere Möglichkeiten der Betrachtung gibt. Im Zuge der achtwöchigen Festivallaufzeit finden insgesamt 143 Einzelveranstaltungen an 40 Orten statt.

Personen stehen vor dem TheaterStephan Schimanowa mit Schülerinnen und Schülern bei der Premiere im MÖP-Figurentheater.Einer der Höhepunkte des Festivals in Mödling ist „Das Kleid – Die Toten haben keine Stimme.“, einem Figurentheater-Stück umgesetzt von Cordula Nossek im MÖP-Puppentheater. Im Mittelpunkt des Theaterstückes stehen die Schicksale junger Frauen, die ins KZ Auschwitz-Birkenau deportiert wurden, um in der „Oberen Nähstube“ unter der Leitung von Hedwig Höß, der Ehefrau des Lagerkommandanten Rudolf Höß, Haute Couture für hochrangige Nazi-Funktionäre und deren Frauen anzufertigen. Ihre Arbeitsstätte war ein Ort der Massenvernichtung. Aus den Hinterlassenschaften von Millionen Deportierten wurden individuelle Einzelstücke kreiert. Jedes Kleid stand für Tod oder Leben. Dieses gewaltige Ausmaß einer moralisch pervertierten Gesellschaft hat bis in die heutige Zeit seine Spuren hinterlassen.

Kultur-Stadtrat Stephan Schimanowa war bei der Premiere im MÖP-Figurentheater dabei und zeigte sich betroffen über das Thema, aber berührt von der Umsetzung. Viele Schulklassen waren bei den durchwegs ausverkauften Vorstellungen.

Linktipp: https://www.viertelfestival.at/

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