Die Geschichte der Pecherei in Mödling

Die Geschichte der Pecherei in Mödling

Pecherei in Mödling bis in die Sechziger-Jahre.

Viergesang mit zwei Frauen und zwei Männern im verschneiten Wienerwald.Zum Film-Beitrag Eröffnung Pecherplatzl

Die Geschichte der Harzgewinnung, bei den Einheimischen als „Pecherei“ bekannt, reicht weit in die Vergangenheit.
Obwohl es kaum schriftliche Aufzeichnungen gibt, ist bekannt, dass Harz, auch „Pech“ genannt, schon in frühchristlicher Zeit als wichtige Hilfe zum Abdichten von Gefäßen und Booten diente und ob seiner desinfizierenden Wirkung schon früh als Heilmittel verwendet wurde.

3_Pecherwerkzeug

In Österreich lässt sich die Harzgewinnung bis ins 14. Jahrhundert zurückverfolgen. Schon damals galt die Schwarz¬föhre wegen ihres Harzreichtums und ihrer Harzqualität als wichtigster Nutzbaum für die Harzgewinnung. Das rund 8100 ha große Areal zwischen Mödling und dem Schneeberg war das Zentrum der Pecherei in Österreich. Die südliche Föhrenart, deren Hauptverbreitungsgebiet in den Gebirgen der Mittelmeerländer liegt, kommt bei uns vorwiegend in diesem begrenzten Verbreitungsgebiet vor.

Im Raum Mödling wurde bis in die 1960er-Jahre noch vereinzelt geharzt. Der Rückgang dieses Gewerbes ist u. a. auf Billigimporte aus dem Ausland zurückzuführen. 2011 wurde die Pecherei als „Immaterielles Gut“ in die UNESCO-Liste aufgenommen.
Mödling hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Geschichte der Pecherei in der Öffentlichkeit bekannt zu machen und hat im Prießnitztal ein „Pecherplatzl“ mit einem Sitzplatz und zwei Schaubäumen gestaltet.

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