Landschaftsgestaltung Fürst von Liechtenstein

Landschaftsgestaltung Fürst von Liechtenstein

Landschaftspark von Mödling über Maria Enzersdorf bis in die Hinterbrühl.

Der von Fürst Johann I. Fürst von Liechtenstein (1760-1836) ab 1808 angelegte „Landschaftspark“ umfasst eine Fläche von annähernd sieben Quadratkilometern. Beteiligt sind die Gemeinden Mödling, Ma. Enzersdorf und Hinterbrühl.

„Des rochers de Brühl près de Mödling/Die Felsen der Brühl ohnweit Mödling: Ein bequemer Weg zieht sich schon furchenweise über den Berg und führt zu Verschönerungen, die täglich mehr heran wachsen.  Ländliche Brücken, manchmal bogenförmig von demselben Gesteine gemauert, machen die Oerter zugänglich, die durch Felsenklüfte getrennt sind; wo der Boden es erlaubt, fangen einige Pflanzungen an, sich zu zeigen; gothische Gebäude, Ueberbleibsel römischer Baukunst lassen sich von der einen Seite unterscheiden, während man jenseits des Thales die Ruinen des Schlosses Mödling, des berühmten Sitzes der ehemaligen Herr-scher des Landes erblickt.“
Quelle: Bildliche und beschreibende Darstellung der vorzüglichsten Natur- und Kunstgärten in Europa, 1812

Ein besonderes Augenmerk richtete Fürst Liechtenstein auf die Neubepflanzung des zwischen der Burg Mödling, der Klause und der Brühl kahl stehenden Frauensteins, auf dem damals nur einzelne alte Föhren (= prioritäre Standorte) standen. Mit großer Anstren-gung und bedeutenden Kosten, wurden auf dem steinigen Terrain die ersten Anpflanzungen durchgeführt.

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Seine Landschaftsverschönerung ging einher mit der Modernisierung seiner Landwirtschaft, die zahlreiche Herrschaften und Güter von Valtice/Mähren bis nach Seebenstein  und in die Adllitzgräben umfassten. Es folgten die Fürsten Johann Josef I. (reg. 1805-1836) und Alois II. (reg.1836-1858), die die Idee kaum weiterentwickelten.  Erst Johann II. (reg. 1858-1929), ein sehr kunstsinniger und wissenschaftlich interessierter Bildungsmensch, begann mit der „historisch getreuen Restaurierung“ und gestaltete den Kurpark, die Jubiläumswarte, den Beethovenpark, die Johannesruhe sowie die Anlage des „Neuen Weges“ mit Ruhebänken entlang des Mödlingbachs.

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Der Johannesteig konnte mit Fördermitteln des Bundesdenkmalamtes und der Kulturab-teilung des Landes im Jahr 2017 sehr kosten- und arbeitsintensiv saniert werden. Nicht nur die Wegeführung wurde unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes den modernen technischen Anforderungen angepasst, auch schöne, mittlerweile völlig zugewachsene Blickachsen, etwa zur Othmarkirche hin, wurden freigeschnitten.

Weitere historistisch verschönerte „Staffagenbauten“ im Mödlinger Stadtgebiet sind:

  • Burg Mödling
  • Husarentempel
  • Augengläser
  • Schwarzer Turm