Mödlinger Stadtwald

Mödling ist das botanische und zoologische Herz Europas!

Zurückzuführen ist das auf unterschiedliche klimatische, morphologische und geologische Umstände die unsere Gegend so besonders machen. Mödling und sein Stadtwald locken Wissenschaftler und Erholungsuchende von nah und fern, um die Vielfalt, die Kostbarkeiten und Raritäten, die hier oft ihr letzte Refugium gefunden haben, zu erleben. 

Das Gesamtgebiet des Stadtforstes mit rund 350 ha reicht von den bizarren Felsformen der Klausen über Frauenstein und Jennyberg bis zum Matterhörndl, Husarentempel und ins Prießnitztal. Es ist in einer langen geologischen und  vegetationsgeschichtlichen Entwicklungszeit entstanden. So wurde eine vielbeachtete Landschaft geformt, die mit einer verhältnismäßig ursprünglichen und durch Besonderheiten ausgezeichneten Pflanzenbedeckung ausgestattet ist.
 

Dem biologischen Schatz des Stadtwaldes stehen zahlreiche und unterschiedliche Nutzungs- und Schutzinteressen gegenüber, die vom Holzgenuss über die Jagd und dem Freizeiterlebnis bis hin zu den wichtigen Naturschutz- und Nachhaltigkeitsaspekten reichen. Aber der unumstrittene Schwerpunkt liegt bei der Erholungsnutzung. Der gesamte Stadtwald liegt im Landschaftsschutzgebiet Wienerwald, im Naturpark Föh-renberge, im Biosphärenpark Wienerwald und im Europaschutzgebiet Natura 2000 Wienerwald-Thermenregion, sowohl in Bezug auf die Vogelschutz-  als auch auf die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie, allesamt hohe Schutzkategorien, die das Terrain besonders auszeichnen.

Diese Lage im Raum bedingt auch ganz andere Zielsetzungen als sie in traditionellen Wirtschaftswäldern üblich sind:  Nachhaltige Nutzung und Schutz der Kulturlandschafts und der Biodiversität stehen hier im Mittelpunkt der Projektentwicklung in Form eines innovatives Naturraummanagements, gleichzeitig  soll die regionale Identität verbessert werden und die Wissenschaft ihre Forschungen vertiefen können.

•  Zahlen & Fakten zum Mödlinger Stadtwald

  Wissenswertes rund um die grüne Lunge unserer Stadt!

  • 350 Hektar beträgt die Fläche des Stadtwaldes bzw. des gemeindeeigene Forstbetriebes
  • 22 Hektar davon sind landwirtschaftlich genutzte Wiesen (Meiereiwiese, Salonwiese)
  • ca. 1/3 des Gemeindegebietes ist bewaldet
  • 60% Schwarzkiefernanteil (Fläche)
  • 18 % Buchenbestände (Fläche)
  • 10 % eichendominierte Bestände (Fläche)
  • 62 % der Waldbestände sind über 100 Jahre alt
  • 26 % sind  zwischen 120 und 140 Jahre alt
  • ca. 270 Jahre alt sind manche Einzelexemplare der Schwarzkiefern
  • 2112 Stämme/ha ist die mittlere Stammzahl im Bestand
  • 877 Stämme/ha ist die mittlere Stammzahl bei Bäumen mit einem Durchmesser > 10,5 cm
  • 229 Festmeter/ha sind der mittlere Holzvorrat im Stadtwald (= 200-249 fm/ha)
  • 79 Habitatbäume/ha beträgt die Totholzquote (= 7,7 fm/ha)
  • 43 % der Waldbesucher wollen Wandern oder Spazierengehen
  • 87 % wünschen sich einen mehrschichtigen, vertikalen Aufbau des Waldes
  • 1 % der Interviewten im Wald findet den Totholzanteil zu hoch
  • 39 % sehen eine große Bedeutung für die regionale Energieversorgung
  • 90 % der Befragten vor Ort sind mit dem derzeitigen Waldzustand sehr zufrieden
•  Waldbaden im Mödlinger Stadtwald

  Schon seit Jahrhunderten weiß man, dass Aufenthalte in der Natur gestressten (Stadt-)Menschen helfen.

  Mittlerweile ist es wissenschaftlich belegt, dass der Kontakt zur Natur positive Wirkungen auf unser körperliches, emotionales und geistiges Wohlbefinden hat. Einige der spannendsten Studien hierzu stammen aus Japan. Shinrin Yoku kommt aus dem Japanischen und bedeutet so viel wie „Baden in Waldluft“. Die Praxis des Waldbadens wird in Japan und Korea mittlerweile von den Gesundheitsministerien finanziell und organisatorisch stark gefördert. Diese naturbezogene Praxis ist darauf ausgerichtet, Stress zu reduzieren und das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern. Man ist ganz präsent im Hier und Jetzt und nimmt nur wahr, was ist.

  Man bewegt sich dabei langsam, steht still oder sitzt, hört das Vogelgezwitscher, riecht den Duft des Waldes oder spürt den Windhauch. Die Mödlinger Forstverwaltung hat mehrere Plätze zum Waldbaden mit „Chill-Liegen“, die übrigens von SchülerInnen der HTL hergestellt worden sind, ausgestattet, so z. B. beim Waldklassenzimmer: Der Standort oberhalb der Meiereiwiese, am Rand einer schönen Trockenrasenfläche, ist prädestiniert dafür, die Stimmung des Waldes zu genießen und in sich aufzunehmen. In der Nacht ist die Wiese übersäht mit leuchtenden Glühwürmchen und man hört die Käuzchen.